Großkochberg und die Kirche St. Michael
Ca. 30 km südlich von Weimar und 12 km von Rudolstadt entfernt liegt in einer Talmulde das Dorf Großkochberg mit seinem Schloss. Ausläufer des Thüringer Waldes prägen die Landschaft. Breite Wiesentäler und ausgedehnte Kornfelder, durch die sich Bäche und Landstraßen schlängeln, werden von Hügelketten gesäumt. Verstreut liegen kleine Dörfer, deren Fachwerkhäuser sich um die für Thüringen so typischen alten Dorfkirchen scharen.
Gepflegte Fachwerkhäuser und Bauernhöfe bilden den Ortskern des südlich vom Schloss gelegenen Dorfes, in dessen Mitte die Kirche St. Michael steht, deren Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen. Die Kirche war jahrhundertelang Patronatskirche, zugehörig zum Rittergut Kochberg und seinen jeweiligen Herrschaften. Ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt sie gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Im Innern der äußerlich schlichten Dorfkirche fallen zunächst die Deckenfresken aus dem 18. Jahrhundert, eine barocke Kanzel und ein reich geschnitzter Flügelaltar aus der Saalfelder Schule von 1500 ins Auge. Auf den Außenseiten der Altarflügel findet sich eines der für Thüringen typischen Einhorn-Bilder. Die Emporen-Brüstung zeigt biblische Szenen des Alten und Neuen Testamentes (sog. »Armenbibel«, vermutlich aus dem 18. Jahrhundert). Über dem Altar entdeckt man die ehemalige Patronatsloge, die von außen über eine eigene Treppe zugänglich ist.
Der Kirchenschlüssel befindet sich bei
Familie Wiegand
Am Goetheplatz 7
Tel. 036743/30477
Vom Luisenturm auf dem Hummelsberg oberhalb des Schlosses, den James Patrick von Parry 1864 zum Andenken an seine Frau, eine Enkelin Charlotte von Steins, erbauen ließ, genießt man einen weiten Rundblick über die reizvolle Thüringer Landschaft.
Goethe kam oft zu Fuß oder zu Pferde nach Kochberg, um seine Vertraute und Freundin Charlotte von Stein auf ihrem Landsitz zu besuchen. Der Goethewanderweg, der in Weimar am Wielandplatz seinen Ausgang nimmt, vollzieht diese Strecke nach.
Website zum Goethewanderweg